Online-Glücksspiel in Deutschland: Herausforderungen im Jahr 2025

Der Online-Glücksspielmarkt in Deutschland steht 2025 an einem kritischen Wendepunkt, da Herausforderungen rund um Spieleransprüche und regulatorische Rahmenbedingungen die Entwicklung der Branche prägen. Trotz des Inkrafttretens des Glücksspielstaatsvertrags im Juli 2021 bleibt es schwierig, ein Gleichgewicht zwischen Regulierung und Wettbewerbsfähigkeit des Marktes zu finden.

Eines der drängendsten Themen im deutschen Glücksspielsektor ist der Anstieg von Spieleransprüchen auf Rückerstattungen, insbesondere in Fällen, die von Prozessfinanzierungsunternehmen unterstützt werden. Die Gerichte in Deutschland fällen gemischte Urteile, wobei viele Ansprüche aufgrund spezifischer Umstände oder Glücksspielbereiche abgewiesen werden.

Eine bedeutende Entwicklung in diesem Bereich ist die Verweisung zentraler Fälle an den Europäischen Gerichtshof (EuGH) durch den Bundesgerichtshof (BGH) und das Landgericht (LG) Erfurt. Diese Fälle befassen sich mit dem Zusammenspiel von EU-Recht und deutschen Glücksspielvorschriften. Entscheidungen des EuGH, die frühestens Ende 2025 oder 2026 erwartet werden, könnten dringend benötigte Klarheit schaffen und weitreichende Auswirkungen auf Spieler und Betreiber haben.

Obwohl die Branche vorsichtig bleibt, weckt die Verweisung an den EuGH bei den Betreibern Hoffnung auf eine Lösung, die sowohl den Spielerschutz als auch die betriebliche Stabilität berücksichtigt. Bis dahin bleibt die Unsicherheit in Bezug auf diese Ansprüche eine finanzielle Herausforderung für Betreiber und Prozessfinanzierer.

Die laufende Evaluierung des Glücksspielstaatsvertrags markiert 2025 einen weiteren entscheidenden Meilenstein. Gesetzgeber, Regulierungsbehörden und Interessengruppen führen intensive Debatten über mögliche Anpassungen des Vertrags. Die zentralen Themen umfassen:

• Werbebeschränkungen: Die Meinungen sind gespalten zwischen Befürwortern strengerer Werbeverbote und denen, die eine liberalisierte Werbung fordern, um der Offshore-Konkurrenz entgegenzuwirken.
• Attraktivität des Marktes: Aktuelle Vorschriften, wie das Einsatzlimit von 1 € pro Dreh und die obligatorische fünfsekündige Pause bei virtuellen Spielautomaten, stehen in der Kritik, Spieler in unregulierte Schwarzmärkte zu treiben.

Das Oberverwaltungsgericht Sachsen-Anhalt hat infrage gestellt, ob diese Maßnahmen die Wettbewerbsfähigkeit des regulierten Marktes beeinträchtigen. Branchenexperten warnen, dass das Versäumnis, diese Probleme anzugehen, die Ziele des Vertrags untergraben und den Schwarzmarkt weiter stärken könnte.

Während der Glücksspielstaatsvertrag darauf abzielte, den Markt zu öffnen und nachhaltige Regelungen zu schaffen, kritisieren Experten, dass der aktuelle Rahmen zu restriktiv sei, was die Wettbewerbsfähigkeit des Marktes und die Steuereinnahmen mindert. Ein internationaler Vergleich hebt die Notwendigkeit hervor, dass Deutschland Best Practices aus Nachbarländern übernimmt. Beispielsweise dient Italiens Steuersystem, das auf Bruttospielerträgen basiert, als potenzielles Modell zur Balance zwischen Regulierung und Wachstum der Branche.

Das Risiko der Überregulierung erinnert an frühere Fehlschläge bei der Medienregulierung, bei der strenge Maßnahmen Lücken schufen, die von globalen Anbietern ausgenutzt wurden. Ähnliche Fehler in der Glücksspielregulierung könnten den Verbraucherschutz schwächen und den legalen Markt weiter marginalisieren.

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Während die Branche auf Entscheidungen des EuGH wartet und den Glücksspielstaatsvertrag evaluiert, wird das kommende Jahr entscheidend für den Online-Glücksspielsektor in Deutschland sein. Interessengruppen müssen ein Gleichgewicht zwischen dem Schutz der Spieler und der Sicherung der Marktviabilität finden. Effektive Anpassungen des regulatorischen Rahmens könnten den Weg für eine wettbewerbsfähige, gut regulierte Branche ebnen, die Steuereinnahmen steigert und gleichzeitig gefährdete Spieler schützt.

Quelle:

Online Gambling in Germany: What to Expect in 2025, timelaw.de, 20. Januar 2025.